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Pharmazeutische Wirkstoffe der Mistel, einer seit dem Altertum genutzten Heilpflanze
Voelter, Wolfgang; Häfelinger, Günter (2001)
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Voelter W., et al. "Pharmazeutische Wirkstoffe der Mistel, einer seit dem Altertum genutzten Heilpflanze.", timms video, Universität Tübingen (2001): https://timms.uni-tuebingen.de:443/tp/UT_20010122_001_rvchemie_0001. Accessed 19 Apr 2024.
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Voelter, W. & Häfelinger, G. (2001). Pharmazeutische Wirkstoffe der Mistel, einer seit dem Altertum genutzten Heilpflanze. timms video: Universität Tübingen. Retrieved April 19, 2024 from the World Wide Web https://timms.uni-tuebingen.de:443/tp/UT_20010122_001_rvchemie_0001
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Voelter, W. and Häfelinger, G. (2001). Pharmazeutische Wirkstoffe der Mistel, einer seit dem Altertum genutzten Heilpflanze [Online video]. 22 January. Available at: https://timms.uni-tuebingen.de:443/tp/UT_20010122_001_rvchemie_0001 (Accessed: 19 April 2024).
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Information
title: Pharmazeutische Wirkstoffe der Mistel, einer seit dem Altertum genutzten Heilpflanze
alt. title: Faszinierende Chemie. Berichte aus der Tübinger Fakultät für Chemie und Pharmazie.
creators: Voelter, Wolfgang (author), Häfelinger, Günter (author)
subjects: Studium Generale, Physiologische Chemie, Mistel, Heilpflanzen, Naturstoffe, Druide Miraculix, Mistelmuster, Marmion, Wirkstoffe, Lektine, Viscotoxine, Pektine, Steiner, Rudolf, Chromatograpie, Säulenchromatographie, Mistelextrakt, Mistellektine, Aminosäuren, Peptid, Proteinketten, Sequenator, HPLC, Cystein, Cystin, Endorphin, Röntgenstrukturanalyse, Primärsequenz, Faltblattstruktur, Schleifen, Raumstrukturmodell, Voelter, Wolfgang
description: Studium Generale Vorlesung im Wintersemester 2000-2001; Montag, 22.01.2001
abstract: Pharmazeutische Wirkstoffe der Mistel, einer seit dem Altertum genutzten Heilpflanze Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Voelter Die Mistel hat eine lange Tradition, sowohl in der Mythologie, als auch als medizinische Heilpflanze. Vor kurzem durchgeführte in vitro-Studien, sowie Untersuchungen bei Tier und Mensch belegten, dass einer der Inhaltsstoffe der Mistel, das Mistellektin I (ML-I) NK-(Natural Killer) Zellen aktiviert und die Phagozytosefähigkeit von Granulozyten und Monozyten verstärkt. Seit längerer Zeit wird an unserer Abteilung an der vollständigen Strukturaufklärung des ML-I gearbeitet. Diese aufwendigen Arbeiten erbrachten die Erkenntnis, dass das Mistellektin aus zwei Ketten mit je ca. 250 Aminosäureresten aufgebaut ist, welche über eine Disulfidbrücke miteinander verknüpft sind. An beide Proteinketten sind an definierten Positionen Kohlenhydratseitenketten geknüpft. Die detaillierte Struktur erlaubt wesentliche Erkenntnisse über die pharmazeutische Wirkung des Mistellektins auf einer molekularen Grundlage. Einführung Die Mistel ist eine immergrüne Pflanze, welche als Halbschmarotzer auf den Zweigen von Bäumen gefunden wird. Organische Stoffwechselprodukte werden von ihr über die Photosynthese produziert, Wasser und Nährsalze werden der Wirtspflanze entzogen. Die Mistelarten sind zweihäusig, weibliche und männliche Pflanzen sind also getrennt. Die weißen bis gelblichen Scheinbeeren enthalten ein viskoses Fruchtfleisch und einen bis zwei Samen. In unseren Breiten reifen die Beeren im November bis Dezember, dienen Vögeln als Nahrung, wodurch die Samen verbreitet werden (Luther & Becker, 1987). Die Mistel wurde bereits im Altertum als Heilpflanze angewandt und spielte in der antiken und germanischen Mythologie eine wichtige Rolle. Wie schon Cäsar und Plinius berichtet haben, wurde die Mistel von den Druiden, den gallischen Priestern, zur Heilung von Krankheiten aber auch bei religiösen und kulturellen Zeremonien verwendet. Hippokrates (430-370 v. Chr.) empfahl die Mistelbehandlung gegen die "Milzsucht". Durch Kochen von Mistelbeeren stellten die Römer einen Vogelleim dar, den sie "Viscum" nannten, wovon sich der Begriff Viskosität ableitet. Am Ende des Mittelalters empfahl Paracelsus die Mistelbehandlung zur Heilung von Epilepsie und im Jahre 1920 wandte Rudolf Steiner, basierend auf seinen anthroposophischen Ansichten, wässrige Mistelextrakte zur Behandlung von Krebs an. Mistelextrakte sind Vielkomponentengemische. Niedermolekulare Substanzen, wie Alkaloide, Pflanzensäuren, Terpene, Aminosäuren, Amine aber auch hochmolekulare Komponenten wie Viskotoxine, Pektine, Arabinogalactane und Lektine wurden bisher im Extrakt nachgewiesen. Vor ungefähr 10 Jahren erhielt man aufgrund von in vitro-Studien bei Tieren und am Menschen die ersten Anhaltspunkte, dass das Mistellektin NK-Zellen und die Phagozytose- Aktivität von Granulozyten und Monozyten erhöht (Hajto et al., 1989; 1990). Auch wir konnten neulich demonstrieren, dass eine Gabe von ML-I in Kulturen peripherer Blutlymphozyten zu einer Aktivierung von T-Lymphozyten führt, und dass die durch ML-I induzierte Apoptose von leukämischen B- und T-Zellen durch Aktivierung von Caspasen eingeleitet wird (Baxevanis et al., 1998; Bantel et al., 1999). Diese Wirkungen von ML-I auf die Zellen des Immunsystems wird derzeit in ausgedehnten in vitro- und Tierversuchen sowie Studien am Menschen untersucht, um die therapeutische Effizienz zu evaluieren (Beuth et al., 1992; 1994; Mayer et al., 1996). Zum Verständnis der pharmakologischen Wirkung des Mistellektins auf molekularer Grundlage ist die exakte Struktur des Biomoleküls essentiell. Daher haben wir uns dieser Aufgabe in den letzten Jahren gewidmet.
publisher: Universität Tübingen
contributor: Zentrum für Datenverarbeitung Universität Tübingen (producer)
creation date: 2001-01-22
dc type: image
localtype: video
identifier: UT_20010122_001_rvchemie_0001
language: ger
rights: http://timms.uni-tuebingen.de/jtimms/TimmsDisclaimer.html