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Die Epoche der Renaissance in Literatur, Kunst und Philosophie |
alt. title: |
Fortuna I: Das Beispiel der Emblematik |
creator: |
Moog-Grünewald, Maria (author) |
subjects: |
Studium Generale,
Universität Tübingen,
Renaissance,
Literatur,
Kunst,
Philosophie,
Fortuna,
Rad der Fortuna,
Fortunadarstellung,
Antike,
Mittelalter,
Fortuna-Beherrschung,
Emblematik,
Emblem,
bildliterarische Gattung,
Andrea Alciati,
Zeichentheorie,
Ästhetik der Kontingenz,
Ethik des Ordo,
Nominalismus,
Maria Moog-Grünewald
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description: |
Studium Generale Vorlesung im WiSe 2007-2008; Mittwoch, 28. November 2007 |
abstract: |
Gemeinhin gilt 'die Renaissance' noch immer als eine Zeit, in der die Antike 'wiedergeboren'
wurde und in der das Individuum 'erstarkte' - Gemeinplätze, die - wie alle loci communes - eine gewisse Richtigkeit haben, doch der Präzisierung
bedürfen. Denn das Interesse, ja die Faszination der Renaissance als Epoche (1400 - 1600) liegt in ihrer ganz spezifischen Signatur, die es
erlaubt, sie als Bruch mit den vorausgehenden beiden Jahrtausenden, der griechischen und römischen Antike, der Spätantike und dem Mittelalter zu
beschreiben und als Beginn und Voraussetzung der Moderne zu bestimmen. Freilich: Der Bruch mit den vorausgegangenen Zeiten vollzieht sich
keineswegs radikal, vielmehr in verschiedensten Formen der Aneignung: der Überbietung, der Korrektur, ja der absichtsvollen Verfälschung -
ihrerseits Wegbereiter der Moderne. Denn gerade in der Weise des Umgangs mit der Tradition zeigt sich die Selbstbehauptung der 'Neuen Zeit'.
Paradoxerweise wird dieser Umbruch - ganz gegen die Erwartung - weniger in den Wissenschaften, als in den Künsten, der Literatur, der Bildenden
Kunst und der mit beiden eng verbundenen Philosophie, deutlich. Denn nur in den Künsten wird der (Um)Bruch zugleich auch problematisiert.
Die Vorlesung wird so prominente Dichter wie Petrarca, Boccaccio, Montaigne, Shakespeare, Machiavelli zur Sprache bringen wie in der Kunst - u.a.
- die Gattung des Porträts, in der Philosophie den Skeptizismus und den Neuplatonismus, auch den Neostoizismus. Doch es kann nicht darum gehen,
einzelne Künstler, Dichter, Philosophen gar 'der Reihe nach' vorzustellen, vielmehr anhand von herausragenden Werken die Signatur einer Epoche zu
entwerfen und dabei deutlich zu machen, dass Kunst, Literatur und Philosophie interagieren. Sie sind der Ort anthropologischer Entwürfe
('dignitas hominis'; Ideal des Hofmanns), sind Ausdruck des für Neuzeit und Moderne typischen Melancholie-Syndroms, sie reflektieren die Erfahrung
der Kontingenz und entwickeln Strategien ihrer Bewältigung, und sie sind insgesamt in ihrer Struktur 'dialogisch-polyperspektivisch': Sind doch
die Welten, in der sie entstanden und denen sie Ausdruck geben, plural: unendlich vielgestaltig.
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publisher: |
ZDV Universität Tübingen |
contributor: |
ZIT Universitätsklinikum Tübingen (producer) |
creation date: |
2007-11-28 |
dc type: |
image |
localtype: |
video |
identifier: |
UT_20071128_001_rvrenaissance_0001 |
language: |
ger |
rights: |
Url: https://timmsstatic.uni-tuebingen.de/jtimms/TimmsDisclaimer.html?638677820555324730 |