Title:
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Victor von Bruns Lecture 2024: Chirurgie in Breite und Tiefe - ein Widerspruch in sich?
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Description:
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Vorlesung im WiSe 2024-2025; Mittwoch, 04. Dezember 2024
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Creator:
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Christoph Michalski (author),
André Mihaljevic (author)
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Contributor:
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Kunert, Wolfgang (producer)
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Publisher:
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ZDV Universität Tübingen
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Date Created:
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2024-12-04
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Subjects:
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Medizin,
Victor von Bruns Lecture 2024,
Chirurgie in Breite,
Chirurgie in Tiefe,
Widerspruch,
Christoph Michalski,
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Identifier:
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UT_20241204_001_vonbruns_0001
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Rights:
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Rechtshinweise
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Abstracts:
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Der Gastgeber Prof. Dr. med. Andre Mihaljevic stimmt mit ein paar Sätzen in die Victor von Bruns Lecture 2024 ein.
Er gibt einen kurzen Jahresüberblick über die wichtigsten Entwicklungen in der Allgemeinen, Viszeral- und Transplantationschirurgie Tübingen und begrüßt die Gäste.
Prof. Dr. Christoph Michalski diskutiert in seinem Vortrag die Wirtschaftlichkeit und Struktur der modernen Chirurgie in Deutschland.
Das Ziel der Krankenhausreform ist es, eine effektive, prognose- und patientenzentrierte Lösung zu finden.
Die aktuelle generalistische Modell der Chirurgie in Deutschland hat zu mehrere Problemen geführt.
- Das Fachgebiet der Chirurgie ist zu groß, um von einer Person (Chefarzt) auf höchstem Level abgedeckt zu werden, ist aber bis auf wenige Zentren nicht spezialisiert.
- Das aktuelle generalistische Modell bietet seine effiziente und kosteneffektive Grundversorgung auf Kosten der Expertise und Qualität in der Versorgung komplexer Erkrankungen.
- Es verhindert Innovation und bremst die Weiterentwicklung in der Therapie komplexer Erkrankungen aus.
- Es verhindert kompetitive Grundlagen- und Translationale Forschung in der Chirurgie und
- es bremst die Ausbildung und das Career-Development von ExpertInnen und jungen Talenten.
Prof. Michalski schlägt einen schrittweisen Umbau der heutigen ambulanten und stationären Grund-, Regel- und Komplexversorgung vor.
In der Breite (ca. 80% der Leistungen) sollen Notfall-, Grund- und Regelversorgung durch regionale Krankenhausnetzwerke (Level III) erbracht werden.
In der Tiefe (ca. 80% der Leistungen) soll die Universitätsmedizin (Level I) die komplexen Fälle versorgen.
Die mittelgroßen Kliniken mit 400 bis 800 Betten (Fachkrankenhäuser, Level II) sollen in den Leveln I und III aufgehen.
Die Level I- und -III-Kliniken sollen gestärkt und enger miteinander vernetzt werden. Sie sollen regionale Versorgungsmodelle mit bilateraler Patientenverlegung etablieren.
Für die Forschung und Lehre sollen die Level II-Kliniken unter struktureller akademischer (nicht chirurgischer) Leitung des zugehörigen medizinischen Lehrstuhls stehen.
Es folgt eine rege Diskussion unter anderem mit hochrangingen Vertreten aus den Kliniken Esslingen, Balingen und Tübingen.
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