Die extreme Rechte ist eine ernsthafte Bedrohung für die offene Gesellschaft, für den demokratischen Verfassungsstaat sowie für alle Menschen, die nicht zur "Dominanzgesellschaft"
(Rommelspacher) zählen und aus Sicht rechter Ideologie weniger wert sind als andere. Auch die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit - und damit die Universitäten selbst - sind durch die extreme Rechte angegriffen, die Fakten
leugnet und wissenschaftliche Erkenntnisse ausblendet. Aufgabe der Rechtsextremismusforschung ist es, die politischen, medialen und gesellschaftlichen Funktionsweisen des Rechtsextremismus zu verstehen und Politik und
Gesellschaft beim Zurückdrängen der extremen Rechten aktiv zu unterstützen.
Mit dieser Ringvorlesung wird die Rechtsextremismusforschung als inter- und transdisziplinäres Unternehmen vorgestellt. In diesem Sinn sind auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft an der Reihe
beteiligt, die sich für eine wehrhafte Demokratie engagieren und dem Rechtsextremismus entgegentreten. Zugleich präsentiert sich mit dieser Reihe das im Mai 2023 an der Universität Tübingen neu gegründete Institut für
Rechtsextremismusforschung (IRex) der interessierten Öffentlichkeit.
Whats the use of stories that arent even true? Can there be true lies? What is the truth of fiction? Answers to these questions will be discussed in this lecture course: From its
inception at the turn from the seventeenth to the eighteenth century, the modern novel has fulfilled various functions ranging from entertainment to edification and education, from constructing bourgeois subjectivity to
deconstructing it, from confirming the social order to satirizing it or posing imagined extensions and alternatives, all the while drawing on an ever-expanding range of narrative and literary techniques not delimited by
strict genre rules. The lecture course will try to map the emergence and evolution of the modern novel in English systematically by conceiving of it as a medium of world observation and making sense under specifically modern
cultural conditions. The historical survey of the history of the novel emerging from this approach will be supplemented by a series of case studies of particularly interesting examples.
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Vorlesung, History of African American Poetry, Proto-Feminism, Romanticism, Intertextuality, Contextualising Poetry, To a Little Invisible Being Who is Expected Soon to Become Visible, Anna Letitia Barbauld, Lecture Course,
Title:
Lecture Course: Introduction to Literary Studies, 5. and 6. Lesson
Description:
Vorlesung im WiSe 2024-2025; Donnerstag, 07. November 2024
Creator:
Gero Guttzeit (author)
Contributor:
ZDV Universität Tübingen (producer)
Publisher:
ZDV Universität Tübingen
Date Created:
2024-11-07
Subjects:
Literary Studies, Lecture Course, Anna Letitia Barbauld, To a Little Invisible Being Who is Expected Soon to Become Visible, Contextualising Poetry, Intertextuality, Romanticism, Proto-Feminism, History of African American Poetry,
Was ist Kunst? Was darf sie - und was nicht? Ist sie autonom oder heteronom, zweckfrei (vielleicht auch zwecklos?) oder erfüllt sie als soziale Praxis Aufgaben und Zwecke in der
Lebenswelt?
Seit 2019 widmet sich der Tübinger Sonderforschungsbereich "Andere Ästhetik" der Frage, welche Rolle ästhetische Praktiken in unterschiedlichen sozialen Feldern - von der Religion über die Politik bis zu Wissenschaft und
Alltagskultur - spielen. Die Frage nach Kunst und Gesellschaft kommt dabei unter einer 'anderen Perspektive in den Blick: Denn der Sonderforschungsbereich untersucht ästhetische Akte, Artefakte und Akteure der Vormoderne - von
der Antike über das Mittelalter bis zur Frühen Neuzeit. Indem er ästhetische Praktiken stets als eingebunden in soziale Praxis betrachtet, hinterfragt er die von der westeuropäischen Moderne geprägten Erzählungen über Kunst,
Kunstfreiheit und ästhetische Autonomie. Kunst und Leben, Kunst und Gesellschaft bilden - so die These - seit der Antike einen engen, wechselseitigen Zusammenhang.
Ziel der Veranstaltung ist es, diese ,andere Ästhetik der Vormoderne einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Die Auseinandersetzung mit ästhetischen Phänomenen der Vormoderne soll dabei zugleich einen neuen Blick für
ästhetische Praktiken und Diskurse der Gegenwart eröffnen.
Vorlesung, Lecture, Being nostalgic and playful, Being modern and serious, Paradox, Inversion, Doubleness, The Importance of Being Earnest, Oscar Wilde, Time, Art, 19th Century, English Literature, Nostalgia, Progress,
Title:
Vorlesung Progress and Nostalgia: English Literature in the 19th Century, 27. und 28. Stunde
Description:
Vorlesung im SoSe 2024; Dienstag, 23. Juli 2024
Creator:
Matthias Bauer (author)
Contributor:
Bauer, Matthias (producer)
Publisher:
ZDV Universität Tübingen
Date Created:
2024-07-23
Subjects:
Englisches Seminar, Progress, Nostalgia, English Literature, 19th Century, Art, Time, Oscar Wilde, The Importance of Being Earnest, Doubleness, Inversion, Paradox, Being modern and serious, Being nostalgic and playful, Lecture,
In this lecture course, an introduction will be given to one of the most diverse periods of English literary history. Fiction, poetry, and drama will be addressed by focussing on
a central antagonism of the 19th century: the tension between the enthusiasm for technological, social, scientific and moral advancement and the desire to recover a spirit of the past, a medieval (or otherwise ideal) religious
and social order that appeared to have been lost.
A wide range of texts will be covered, from Mary Shelley and Sir Walter Scott to William Morris and Oscar Wilde, via the Brontë sisters, Dickens, the Rossettis, and many others. Everyone should read one novel, however, which
captures many of the tensions characteristic of the age: Charles Dickenss Dombey and Son (1847-48).
Ziel dieser Vorlesung ist es, aus disziplinärer und interdisziplinärer Perspektive Einblicke in die Anwendungsbereiche und Möglichkeiten der Digital Humanities zu geben, etwa wie
mit digitalen Werkzeugen geisteswissenschaftliche Projekte unterstützt oder wie mithilfe von Kategorien und daraus entstehenden Heuristiken Texte sowie weitere Artefakte digital erschlossen werden können.
Mitglieder der Philosophischen Fakultät sowie Mitarbeiter des Digital Humanities Centers stellen laufende oder bereits abgeschlossene - teilweise eigene, ggf. auch fremde - Projekte vor, jeweils mit Blick auf den Nutzen des
digitalen Werkzeugs. Dabei wird sowohl ein Blick auf das digitale Werkzeug selbst gegeben oder die entwickelte Heuristik, ein Annotationsschema usw., wird anhand konkreter Beispiele entwickelt.
Die Vorlesung wendet sich somit an alle Studierende, die erste Kontakte mit den Digital Humanities suchen oder aber sich über die Vielfalt der Möglichkeiten innerhalb der Fächer unserer Fakultät informieren möchten.
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In dieser Vorlesung gebe ich einen Überblick über die Geschichte der deutschen Literatur seit dem 17. Jahrhundert. Sie ist so angelegt, dass sie für den Studienbeginn ebenso
geeignet ist wie für die Prüfungsvorbereitung gegen Ende des Studiums. Die üblichen Epochenbegriffe werden vorgestellt und auch problematisiert. Es werden die sozialen, politischen und kulturellen Bedingungen der Literatur
dargestellt und die wichtigsten Gattungen, Autoren und Texte (Dramen, Romane, Erzählungen, Novellen etc.) charakterisiert. Die jeweiligen theoretischen Grundlagen (Poetik, Rhetorik, Ästhetik) werden knapp erläutert. Als
exemplarische Texte werden jeweils epochentypische Gedichte interpretiert. Auf diese Weise werden Sie auch in die Methodik der Gedichtinterpretation eingeführt.
In jeder Vorlesungsdoppelstunde gibt es ein Handout mit weiterführenden Hinweisen, Textbeispielen und Forschungsliteratur. Die Vorlesung wird auch über TIMMS angeboten und, jeweils in kürzere Clips aufgeteilt, auch bei ILIAS
zur Verfügung gestellt (so dass Sie sie auch zu einem anderen Termin anschauen können - über ILIAS oder TIMMS). Für die drei Leistungspunkte nehmen Sie in der letzten Semesterwoche zum Vorlesungstermin (Mo 16-18 Uhr) an einem
(fairen!) schriftlichen Test mit ca. 12 Fragen teil. Austauschstudierende (Erasmus) können wahlweise auch ein kurzes Abschlussgespräch führen.
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Vorlesung, Lecture Course, Endorsement of Finance Capitalism, Working Girl, (Classical) Hollywood Film, Criticizing Finance Capitalism, Pretty Woman, Gary Marshall, Film,
Title:
Lecture Course: Introduction to Literary Studies, 19. and 20. Lesson
Description:
Vorlesung im WiSe 2023-2024; Donnerstag, 18. Januar 2024
Creator:
Michael Butter (author)
Contributor:
ZDV Universität Tübingen (producer)
Publisher:
ZDV Universität Tübingen
Date Created:
2024-01-18
Subjects:
Literary Studies, Film, Gary Marshall, Pretty Woman, Criticizing Finance Capitalism, (Classical) Hollywood Film, Working Girl, Endorsement of Finance Capitalism, Lecture Course,
This course of lectures provides exemplary close readings of key texts in literary and cultural history in order to illustrate how the tools and terms introduced in the seminar
component of the Basic Module Literary Studies can be put to (good) use. Together, the Lecture Course: Introduction to Literary Studies and the Seminar: Introduction to Literary Studies form the Basic Module Literary Studies
of the degree programmes at the English Department. While there will be no written exam at the end of the lecture course, its content will nevertheless be relevant for passing the written exams/term papers in your chosen
eminar. It will also figure in the oral exams following the seminars in the Advanced Modules in literary and cultural studies. It is thus absolutely necessary that you read the texts listed in the programme of the lecture
course.
Vorlesung, Lecture, Genres of Popular Music, Lin-Manuel Miranda, Anais Mitchell, Theatre Stage, Kae Tempest, Literature, Harp, Taylor Swift, James Blake, Björk, Digital Musicking, De-Centrings, Pop Music, Rock Music, Songwriter-Paradigm,
Title:
Vorlesung The Singer-Songwriter Paradigm in Rock and Pop Music, 27. und 28. Stunde
Description:
Vorlesung im WiSe 2023-2024; Donnerstag, 08. Februar 2024
Creator:
Christoph Reinfandt (author)
Contributor:
ZDV Universität Tübingen (producer)
Publisher:
ZDV Universität Tübingen
Date Created:
2024-02-08
Subjects:
Singer-Paradigm, Songwriter-Paradigm, Rock Music, Pop Music, De-Centrings, Digital Musicking, Björk, James Blake, Taylor Swift, Harp, Literature, Kae Tempest, Theatre Stage, Anais Mitchell, Lin-Manuel Miranda, Genres of Popular Music, Lecture,
This course of lectures will discuss the systematic contours of the work of singer/songwriters in the context of rock and pop music. Singer-songwriters' combination of lyrical
expression, musical composition, recording technology and performance conventions established a paradigmatic core for rock music as the artistically and aesthetically ambitious variety of pop music from 1965 onwards, so much
so, in fact, that the critical engagement with pop music has until recently been biased by what has been called rockism, i.e. the dismissal of pop music which does not fit this particular framework of evaluation and is thus
deemed commercial and inauthentic. The lectures will try to clarify the main contours of the paradigm by presenting both a modelling of the paradigm's 'cultural work' on the threshold between print and digital media regimes
in the evolution of modern culture at large and a modelling of an approach to analysing and interpreting recorded popular song. Examples will range from the classics (Bob Dylan, Joni Mitchell, Van Morrison, Jackson Browne) to
more obscure (Sixto Rodriguez, anybody? Bill Fay?) and recent examples (Björk, P.J. Harvey, Sophie Hunger, Dodie, Ed Sheeran...). They will also address songwriting in various decentered contexts, either under the banner of
group identities (Jeff Tweedy in Wilco, Mark Olver Everett's Eels) or in the context of ambitious stage productions (Anais Mitchell's Hadestown, Lin Manuel Miranda's Hamilton).
Nach wie vor gibt es kein praxistaugliches Trainingsmodell für die minimalinvasive Versorgung des Leistenbruchs. Training an anatomischen Präparaten, schlachtfrischen Organen oder
gar am lebenden Tier sind nur gegrenzt realistisch, schlecht reproduzierbar und sehr aufwändig. "Bezahlbaren" rechnerbasierten Simulationssystemen fehlen das echte Instrumentarium und das haptische Gefühl. Zwar gibt es
Trainingsboxen zum Üben von fundamentalen Grundfertigkeiten laparoskopischer Operationen wie Kameraführung, Positionieren, Greifen, Schneiden, Nähen und Knoten, aber das Training ganzer chirurgischer Operationen können diese
nicht leisten.
Im Rahmen eines Praktikums "laparoskopische Endoskopie" hatten Studierende des Bachelor-Studiengangs Medizintechnik den Auftrag, ein Trainingsmodul für die transabdominale präperitoneale Plastik der Leistenhernie zu entwickeln,
das in den vorgegebenen "Tübinger Trainer" passt. Dann sollten sie im Chirurgischen Trainingszentrum Tübingen mit echten Instrumenten und Geräten anhand ihres selbstentwickelten Trainingsmoduls die Operation simulieren. Das auf
dem Timms-Server aufrufbare Video haben die Studierenden selbst gedreht.
Wie realistisch das Trainieren der minimalinvasiven Versorgung des Leistenbruchs in einem von Bachelor-Studierenden entwickelten Trainingsmoduls aussieht, zeigen diese mit ihrem Video, das sie mit echten Instrumenten im
Chirurgischen Trainingszentrum Tübingen gedreht haben.
Vorlesungen im Wintersemester 2023-2024 uni-intern ⇑Seitenanfang
In dieser Vorlesung wird der - etwas gewagte - Versuch unternommen, elementare Theoriekonzepte, welche im Kontext von Literatur zentral sind, im historischen Überblick von der
Antike bis zur Gegenwart insgesamt zu erfassen. Es sollen also die normativen Prämissen des Redens und Schreibens, insbesondere auch von Literatur, in einer Gesamtschau thematisiert werden: die antike Rhetorik; das rhetorische
System in seinen Wandlungen in der Frühen Neuzeit; die Poetik vom Barock bis ins 18. Jahrhundert mit ihren antiken; die Begründung der Philosophischen Ästhetik durch Baumgarten im 18. Jahrhundert; das Erhabene von Ps.-Longin
bis Lyotard; Dichterrollen von der Antike bis zur Gegenwart (poeta vates, poeta doctus, Orpheus-Mythos); das Laokoon-Problem (Lessing); Kants Ästhetik, Schillers Konzept der ästhetischen Bildung; Ästhetik und Geschichte (Hegel);
Symboltheorien und schließlich neuere Theoriekonzepte zwischen Dekonstruktion, Diskursanalyse, New Historicism und Neuer Naturästhetik / Ecocriticism.
Wie geht die Universität Tübingen mit höherer Arbeitsbelastung bei zu wenig Personal um? Wie gewinnen und halten wir Fachkräfte? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit dem
Personalrat? Über diese und weitere Themen spricht die Rektorin der Universität Tübingen, Prof. Dr. Dr. h.c. (Döshisha) Karla Pollmann, mit Margrit Paal, der Vorsitzenden des Personalrates der Universität Tübingen.
Moderiert wird die Sendung von Oliver Häußler von der Hochschulkommunikation der Universität Tübingen.
Vorlesung, Hans-Peter Bruch, Zucker, Rückfall ins Mittelalter, Superbugs, HxNx, Tübingen School of Surgery,
Title:
Tübingen School of Surgery: "HxNx und Superbugs - Rückfall ins Mittelalter? Die entscheidende Prise Zucker könnte helfen!", Prof. em Dr. med. Hans-Peter Bruch
Description:
Vorlesung im SoSe 2024; Dienstag, 24. September 2024
In Rahmen der Tübingen School of Surgery begrüßt Prof. A. Mihaljevic einen Pionier der minimalinvasiven Chirurgie und neuer Formen der Aus- und Weiterbildung. Dieser war
langjähriger Ordinarius der Chirurgischen Universitätsklinik Lübeck, Kurator der Fraunhofer Gesellschaft, Mitglied der Leopoldina, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen und als Präsident der Gemeinschaft
Fachärztlicher Berufsverbände besonders engagiert in der Nachwuchsförderung. Aus aktuellem Anlass - ein Nature-Artikel vom 24. September 2024 prognostiziert, dass bis 2025 40 Millionen Menschen an Superbugs sterben könnten
(~Steigerung um 70 %) - widmet Prof. em Bruch seinen Vortrag seinem neben der Medizin zweiten Ausbildungsfach, der Biochemie.
Superbugs sind multiresistente Keime, Pilze und diverse neue Mikroorganismen, geprägt von vielfältigen Oberflächenproteinen (HxNx) mit ungeahnter Mutationsfähigkeit, deren tödliche Wirkung die Menschheit ins Mittelalter
zurückbefördern könnte.
Um den Schwachpunkt der Superbugs zu finden, wirft Bruch den Blick um 4,3 Milliarden Jahre zurück auf die Urzelle LUCA, eine hypothetische erste gemeinsame Stammform aller heutigen zellulären Organismenarten. Erst seit 2 Jahren
ist bekannt, dass jede einzelne Zelle die Fähigkeit zur basalen Erkenntnis und damit die Grundvoraussetzung für Intelligenz besitzt. Hierfür haben sich die Zellen komplexe Oberflächenstrukturen, einen Schutzpanzer aus
Glykoproteinen, die sogenannte Glykokalix zugelegt.
Wir Menschen bestehen aus 30 Billionen Körperzellen, denen als Darmbewohner, dem Mikrobiom, 40 Billionen Bakterien aus 10.000 Spezies gegenüberstehen. "Wir hängen an den Stoffwechselprodukten unserer guten Bakterien wie Pinocchio
an den Fäden des Marionettenspielers." Gleichzeitig wissen wir nicht, wie viele von ihnen zu Superbugs, also zu nicht mehr bekämpfbaren Keimen, mutieren können. Bakterien können nach 11 Tagen die 1000-fache Dosis eines
Antibiotikums überleben.
Was machen wir Menschen, wenn unsere Reserve-Antibiotika aufbraucht sind?
Laut neuerer Forschung sind auch die Viren aus Bakterien hervorgegangen. Auch sie besitzen laut Befunden aus dem Ewigen Eis eine Glykokalix. Können wir uns wie gegen Viren gegen Superbugs impfen? Bruch sieht wenig Hoffnung,
weil es bisher nur gegen zirka 30 Pathogene wirksame Impfungen gibt.
Bakteriophagen töten jeden Tag die Hälfte aller Keime im Darm des Menschen. Speziell gezüchtete oder gentechnisch aufgerüstete Phagen könnten zur Superwaffe gegen Superbugs werden. Bruch stellt fest, dass technische,
biologische und finanzielle Hürden bislang auch größte Anstrengungen in diese Richtung haben scheitern lassen.
Im Folgenden stellt Prof. Bruch eine neue Technik der Immunisierung vor. Eine kleine Prise Zucker könnte der Game-Changer werden!
Die Zuckerketten der Glykoproteine sind die stärksten Antigene auf der Zelloberfläche. Man zieht dem Bären das Fell, den Bakterien die Glykokalix ab und erhält hunderte bis tausende Antigene. Die Kunst besteht darin, geeignete
Moleküle zu finden, die eine starke Immunantwort auslösen, das heißt die Produktion von Antikörper und Gedächtniszellen anregen. Die chemische Synthese von Oligosaccharid-Zuckerketten im Durchflussverfahren könnte eine Lösung
sein. Nach 9 Jahren Arbeit liegt ein einschlägiges Patent vor. Gegen das Bakterium Clostridioides difficile, das zu Durchfall mit 25% Letalität führt, konnte ein Antigen hergestellt, im Tierversuch getestet und in die klinische
Prüfungsphase I überführt werden. Falls dieses Wirkprinzip erfolgreich sein sollte, wäre auch eine kausale Therapie gegen Krebszellen denkbar.
Ausgehend von Victor von Bruns beginnt Prof. Dr. Jörg Kleeff seine Lesung mit den Gründervätern der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Sein eigener Lebenslauf führt ihn zu den
Verbindungen zwischen den Universitäten Tübingen und Halle. Dann kommt Kleeff über die Wichtigkeit der Forschung und den Anspruch der algorithmus-basierten Patientenversorgung zum Hauptthema, der akademischen Chirurgie. Die
vielfältigen Herausforderungen für Forschung und Lehre gliedert er in 6 Komplexe:
#1 Gewinnung und Adhärenz von Mitarbeitern
#2 Zeitmangel Finanzierung
#3 Mentalität
#4 komplexere Aus- und Weiterbildung
#5 Megatrends im Gesundheitswesen
#6 neue Publikationsformen
Rückblickend analysiert er die Phasen der akademischen Chirurgie und die disruptiven Veränderungen vom iPhone bis zur KI und folgert daraus, was im Ausblick notwendig sein wird. Prof. Kleef schließt mit dem Appell, die
akademische Chirurgie trotz all der Herausforderungen zu pflegen, um auch das Bild der Chirurgie auch in Zukunft maßgeblich zu prägen.
Arbeit im Umbruch: Kann eine erfolgreiche Transformation gelingen? - Worin liegt der sozial-ökologische Transformationskonflikt für die Beschäftigten in der Autoindustrie?
Description:
Ringvorlesung im WiSe 2022-2023; Montag, 28. November 2022
Unsere Arbeitswelt befindet sich im Umbruch. Auch wir in Baden-Württemberg sind vom Strukturwandel betroffen. Der sechste Termin der Ringvorlesung namens "Arbeit im Umbruch:
Kann eine erfolgreiche Transformation gelingen?", fand am 28. November 2022 an der Universität Tübingen statt.
Prof. Dr. Klaus Dörre, Professor für Arbeits- und Industriesoziologe an der Universität Jena schildert in seinem Vortrag den sozial-ökologischen Transformationskonflikt für die Beschäftigten in der Autoindustrie.
Kai Burmeister, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Baden-Württemberg kommentiert den Vortrag aus gewerkschaftlicher Perspektive.